Harold

von einzlkind
Harold bringt sich gerne um. Das ist sein Hobby.
Ich bin ein großer Fan des Filmklassikers »Harold & Maude«. Deswegen war ich mehr als nur skeptisch, als ich dieses Buch in den Händen hielt und diesen Satz im Klappentext las. Ich fragte mich, ob ich es hier mit einem billigen Abklatsch oder einer gelungenen Hommage zu tun haben würde, und nahm das Buch mit nach Hause.

Soviel vorweg: Mit dem Film-Harold hat der Buch-Harold wenig gemein, abgesehen vielleicht von einer gewissen Abneigung gegen die meisten Menschen. Buch-Harold ist Wurstverkäufer und wird aus heiterem Himmel entlassen. Sein Leben scheint nun gar keinen Sinn mehr zu haben. Zu allem Überfluss soll er auch noch eine Woche auf ein fremdes Kind, den elfjährigen Klugscheißer Melvin aufpassen. Unnötig zu erwähnen, dass Harold nicht nur mit Menschen allgemein, sondern auch mit Kindern im Speziellen nicht so gut kann. Melvin überredet Harold dazu, sich mit ihm auf die Suche nach seinem unbekannten Vater zu begeben. Und er zieht den armen Harold, der doch nur seine Ruhe haben möchte, in ein aberwitziges Abenteuer nach dem nächsten ...

Zwiegespalten ließ mich dieses Buch während und nach der Lektüre zurück. Einerseits ist es teilweise recht vorhersehbar, mehr als nur der Name »Harold« ist aus anderen Kulturgütern entlehnt. Andererseits ist es dennoch originell, höchst unterhaltsam und beweist am Ende sogar, dass es auch die feinen, leisen Töne zu bieten hat.

Zum Schluss noch etwas Tratsch zum Autor: Im Buch erfährt man, er lebe in London und habe sich kürzlich eine neue Kaffeemaschine gekauft. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er Deutscher oder hat das Buch zumindest auf deutsch verfasst, denn es findet sich kein Hinweis auf einen Übersetzer. Die »Legende« besagt, dass es sich beim Romantext um eine unaufgeforderte Manuskriptzusendung gehandelt habe – und so was landet für gewöhnlich sofort im Papierkorb. Von einzlkind ist weiterhin der Roman »Gretchen« (2013) erschienen.

Harold

von einzlkind
224 Seiten, € 8,99, broschiert / kartoniert
Heyne, ISBN 978-3453435971

→ Leseprobe

Harold

von einzlkind
Harold bringt sich gerne um. Das ist sein Hobby.
Ich bin ein großer Fan des Filmklassikers »Harold & Maude«. Deswegen war ich mehr als nur skeptisch, als ich dieses Buch in den Händen hielt und diesen Satz im Klappentext las. Ich fragte mich, ob ich es hier mit einem billigen Abklatsch oder einer gelungenen Hommage zu tun haben würde, und nahm das Buch mit nach Hause.

Soviel vorweg: Mit dem Film-Harold hat der Buch-Harold wenig gemein, abgesehen vielleicht von einer gewissen Abneigung gegen die meisten Menschen. Buch-Harold ist Wurstverkäufer und wird aus heiterem Himmel entlassen. Sein Leben scheint nun gar keinen Sinn mehr zu haben. Zu allem Überfluss soll er auch noch eine Woche auf ein fremdes Kind, den elfjährigen Klugscheißer Melvin aufpassen. Unnötig zu erwähnen, dass Harold nicht nur mit Menschen allgemein, sondern auch mit Kindern im Speziellen nicht so gut kann. Melvin überredet Harold dazu, sich mit ihm auf die Suche nach seinem unbekannten Vater zu begeben. Und er zieht den armen Harold, der doch nur seine Ruhe haben möchte, in ein aberwitziges Abenteuer nach dem nächsten ...

Zwiegespalten ließ mich dieses Buch während und nach der Lektüre zurück. Einerseits ist es teilweise recht vorhersehbar, mehr als nur der Name »Harold« ist aus anderen Kulturgütern entlehnt. Andererseits ist es dennoch originell, höchst unterhaltsam und beweist am Ende sogar, dass es auch die feinen, leisen Töne zu bieten hat.

Zum Schluss noch etwas Tratsch zum Autor: Im Buch erfährt man, er lebe in London und habe sich kürzlich eine neue Kaffeemaschine gekauft. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er Deutscher oder hat das Buch zumindest auf deutsch verfasst, denn es findet sich kein Hinweis auf einen Übersetzer. Die »Legende« besagt, dass es sich beim Romantext um eine unaufgeforderte Manuskriptzusendung gehandelt habe – und so was landet für gewöhnlich sofort im Papierkorb. Von einzlkind ist weiterhin der Roman »Gretchen« (2013) erschienen.

Harold

von einzlkind
224 Seiten, € 8,99, broschiert / kartoniert
Heyne, ISBN 978-3453435971

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Rezensiert von Gast