von Marvin Ruppert
Ich mag Regen
Bier, Schweiß und Urin streiten sich um die olfaktorische Vorherrschaft über den Zeltplatz.Einer meiner liebsten Sätze überhaupt von Marvin Ruppert. Er ist Autor, Lektor und Psychologe. Das merkt man. Er schreibt wunderbare Liebesgeschichten, sie sehen im Buch schön aus und der Plot ist genial durchdacht. Und Marvin Ruppert mag Regen und Bücher und deshalb hat er ein Buch gemacht und es genau so genannt. Voll mit den schönsten Stories des umtriebigen Poetry Slammers aus Marburg.
Schon allein die liebenswerten Illustrationen überzeugen vom Kauf des Buches und spätestens nach dem Lesen des Klappentextes legt man dieses Buch erst wieder aus der Hand, wenn man die 21 Kurzgeschichten durchgelesen hat. Los geht’s mit einer charmanten Widmung, bei der wahrscheinlich jedes Mädchen zunächst den eigenen Namen sucht. Ich gebe zu, ich habe mich auch gesucht. Aber das ist okay, ich habe mich auch schon gegoogelt. Dann folgt eine kleine Anekdote aus einem sozialen Netzwerk und eines wird klar: Dieses Buch ist eine einzige Tragik-Komödie.
Und obwohl der Autor von einem Thema schreibt, das so alt und ausgelutscht ist wie die Menschheit selbst (die Liebe!), kenne ich kaum eine erfrischendere Aufarbeitung. Vielleicht, weil Marvin Rupperts Protagonist scheitert - und daran trotzdem nicht zerbricht. Keiner beschreibt so treffend seine absurden Beziehungen, um dann völlig immun gegen jegliche Erkenntnisse genauso weiter zu machen wie bisher. Naiv, liebenswert und ein kleines bisschen verkopft. Gut für uns, denn so dürfen wir nicht nur von Zwischenmenschlichkeiten lesen, sondern auch von nahezu allen anderen elementaren Fragen des Seins: Was ist der Sinn des Lebens? Was sagt Sigmund Freud über das Glück? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und was ist dieses Ruppern, von dem jetzt alle reden?
Das eigene Scheitern scheint im Angesicht dieser Geschichten jedenfalls geradezu lachhaft, und Marvin Ruppert liefert mit seinem Werk nicht nur eine Art umgekehrten Beziehungsratgeber, quasi ein Negativbeispiel im Sinne der Serie &rquo;aHow not to live your life«, sondern auch den Beweis dafür, dass Selbsteinsicht nicht zwangsweise zu Besserung führen muss.
Ich freute mich jedenfalls, endlich wieder Single zu sein und dachte: »Hey … eine Freundin haben wäre toll«.Marvins Geschichten machen ein bisschen süchtig. Nach ein paar Stunden ist der Trip durch das Liebesleben des Autors allerdings zu Ende. Und damit man sich nicht ganz so abrupt wieder an seine eigenen (gescheiterten) Beziehungen erinnern muss, gibt es am Ende einen Bonus-Text, aber das verrate ich natürlich nicht. Soll ja eine Überraschung sein.
Rezension von Eva Sander
Ich mag Regen
von Marvin Ruppert
Bier, Schweiß und Urin streiten sich um die olfaktorische Vorherrschaft über den Zeltplatz.Einer meiner liebsten Sätze überhaupt von Marvin Ruppert. Er ist Autor, Lektor und Psychologe. Das merkt man. Er schreibt wunderbare Liebesgeschichten, sie sehen im Buch schön aus und der Plot ist genial durchdacht. Und Marvin Ruppert mag Regen und Bücher und deshalb hat er ein Buch gemacht und es genau so genannt. Voll mit den schönsten Stories des umtriebigen Poetry Slammers aus Marburg.
Schon allein die liebenswerten Illustrationen überzeugen vom Kauf des Buches und spätestens nach dem Lesen des Klappentextes legt man dieses Buch erst wieder aus der Hand, wenn man die 21 Kurzgeschichten durchgelesen hat. Los geht’s mit einer charmanten Widmung, bei der wahrscheinlich jedes Mädchen zunächst den eigenen Namen sucht. Ich gebe zu, ich habe mich auch gesucht. Aber das ist okay, ich habe mich auch schon gegoogelt. Dann folgt eine kleine Anekdote aus einem sozialen Netzwerk und eines wird klar: Dieses Buch ist eine einzige Tragik-Komödie.
Und obwohl der Autor von einem Thema schreibt, das so alt und ausgelutscht ist wie die Menschheit selbst (die Liebe!), kenne ich kaum eine erfrischendere Aufarbeitung. Vielleicht, weil Marvin Rupperts Protagonist scheitert - und daran trotzdem nicht zerbricht. Keiner beschreibt so treffend seine absurden Beziehungen, um dann völlig immun gegen jegliche Erkenntnisse genauso weiter zu machen wie bisher. Naiv, liebenswert und ein kleines bisschen verkopft. Gut für uns, denn so dürfen wir nicht nur von Zwischenmenschlichkeiten lesen, sondern auch von nahezu allen anderen elementaren Fragen des Seins: Was ist der Sinn des Lebens? Was sagt Sigmund Freud über das Glück? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und was ist dieses Ruppern, von dem jetzt alle reden?
Das eigene Scheitern scheint im Angesicht dieser Geschichten jedenfalls geradezu lachhaft, und Marvin Ruppert liefert mit seinem Werk nicht nur eine Art umgekehrten Beziehungsratgeber, quasi ein Negativbeispiel im Sinne der Serie &rquo;aHow not to live your life«, sondern auch den Beweis dafür, dass Selbsteinsicht nicht zwangsweise zu Besserung führen muss.
Ich freute mich jedenfalls, endlich wieder Single zu sein und dachte: »Hey … eine Freundin haben wäre toll«.Marvins Geschichten machen ein bisschen süchtig. Nach ein paar Stunden ist der Trip durch das Liebesleben des Autors allerdings zu Ende. Und damit man sich nicht ganz so abrupt wieder an seine eigenen (gescheiterten) Beziehungen erinnern muss, gibt es am Ende einen Bonus-Text, aber das verrate ich natürlich nicht. Soll ja eine Überraschung sein.
Rezension von Eva Sander