Ein Kanake sieht rot

In diesem Raum ist eine Bombe.
Masomi ist der Käpt´n Blaubär der Bühnenliteratur. Er erzählt Geschichten und die sind meistens ziemlich verrückt, beinahe unfassbar. Aber das eigentlich Unglaubliche an ihnen ist ihr dermaßen versteckt offensichtlicher Wahrheitsgehalt. Weisheitsgehalt möchte ich fast sagen. Ich habe Masomis »Ein Kanake sieht rot« innerhalb eines Nachmittages verschlungen, nicht nur, weil ich endlich diese Rezension schreiben wollte, sondern weil es ein Buch ist, das es einem einfach macht. Aber nur, um einen dann doch hinterrücks zu überrumpeln. Poetry-Slam-Texten wird oft vorgeworfen banal zu sein; wer das mit Masomis Geschichten tut, ist wahrscheinlich absolut erkenntnisresistent.
Man fotografiert die Welt nicht durch ein Subjektiv.
Diese Prosasammlung kommt etwas vorlaut daher und stellt sich selbstsicher vor. Und das zu Recht! Was dieser Mann auf dem Kasten hat ist beeindruckend. Und er ist nicht nur talentiert, sondern auch hoffnungslos charmant. Mit einer unvergleichlich ironischen Art und Weise überzeugt der Autor allein im Klappentext von seinem Superheldenpotential. Ich möchte, dass Sulaiman Masomi Bundeskanzler wird, weil ich glaube, dass er einer der wenigen ist, der die Welt und den Menschen erkannt hat.
Schlagende Herzen sind ein seltenes Gut in der heutigen Gesellschaft.
Durchsetzt wird dieses Buch von einigen Gedichten. Als ob der Blaubär sich nach einem langen Abend voller Geschichten von den drei Bärchen abwendet und aus dem Fenster sieht. Und was Masomi fühlt, wenn er aus dem Fenster sieht, beschreiben seine Gedichte mit Intensität und Ehrlichkeit. Und manchmal fehlen dabei auch einem wie ihm die Worte. Doch dann geht es weiter, denn Masomi stellt uns Beine nicht, ohne uns danach wieder aufzuhelfen.
Du hast … du hast … du … ach Mensch, fick dich doch einfach.
Ich empfehle euch eines: Geht zu einem Poetry Slam mit Sulaiman Masomi, kauft sein Buch, (lasst es euch signieren, es wird einmal viel wert sein) und lest es, mit der Stimme des Autors im Kopf, die ihr nun kennt. Es ist eine Vorleserstimme, aber da es unwahrscheinlich ist, dass Sulaiman zu euch nach Hause kommt um euch vorzulesen, solltet ihr euch diese Stimme anhören und nicht mehr vergessen. Werdet ihr auch nicht, so viel kann ich versprechen, denn manch Satz in diesem Buch geht tief unter die Haut, und hat man diesem Mann einmal zugehört, wird er einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Masomis Buch ist eine Bombe.

Rezension von Eva Sander

Ein Kanake sieht rot

277 Seiten, € 13,90, Taschenbuch
Lektora, ISBN 978-3954610198

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Ein Kanake sieht rot

In diesem Raum ist eine Bombe.
Masomi ist der Käpt´n Blaubär der Bühnenliteratur. Er erzählt Geschichten und die sind meistens ziemlich verrückt, beinahe unfassbar. Aber das eigentlich Unglaubliche an ihnen ist ihr dermaßen versteckt offensichtlicher Wahrheitsgehalt. Weisheitsgehalt möchte ich fast sagen. Ich habe Masomis »Ein Kanake sieht rot« innerhalb eines Nachmittages verschlungen, nicht nur, weil ich endlich diese Rezension schreiben wollte, sondern weil es ein Buch ist, das es einem einfach macht. Aber nur, um einen dann doch hinterrücks zu überrumpeln. Poetry-Slam-Texten wird oft vorgeworfen banal zu sein; wer das mit Masomis Geschichten tut, ist wahrscheinlich absolut erkenntnisresistent.
Man fotografiert die Welt nicht durch ein Subjektiv.
Diese Prosasammlung kommt etwas vorlaut daher und stellt sich selbstsicher vor. Und das zu Recht! Was dieser Mann auf dem Kasten hat ist beeindruckend. Und er ist nicht nur talentiert, sondern auch hoffnungslos charmant. Mit einer unvergleichlich ironischen Art und Weise überzeugt der Autor allein im Klappentext von seinem Superheldenpotential. Ich möchte, dass Sulaiman Masomi Bundeskanzler wird, weil ich glaube, dass er einer der wenigen ist, der die Welt und den Menschen erkannt hat.
Schlagende Herzen sind ein seltenes Gut in der heutigen Gesellschaft.
Durchsetzt wird dieses Buch von einigen Gedichten. Als ob der Blaubär sich nach einem langen Abend voller Geschichten von den drei Bärchen abwendet und aus dem Fenster sieht. Und was Masomi fühlt, wenn er aus dem Fenster sieht, beschreiben seine Gedichte mit Intensität und Ehrlichkeit. Und manchmal fehlen dabei auch einem wie ihm die Worte. Doch dann geht es weiter, denn Masomi stellt uns Beine nicht, ohne uns danach wieder aufzuhelfen.
Du hast … du hast … du … ach Mensch, fick dich doch einfach.
Ich empfehle euch eines: Geht zu einem Poetry Slam mit Sulaiman Masomi, kauft sein Buch, (lasst es euch signieren, es wird einmal viel wert sein) und lest es, mit der Stimme des Autors im Kopf, die ihr nun kennt. Es ist eine Vorleserstimme, aber da es unwahrscheinlich ist, dass Sulaiman zu euch nach Hause kommt um euch vorzulesen, solltet ihr euch diese Stimme anhören und nicht mehr vergessen. Werdet ihr auch nicht, so viel kann ich versprechen, denn manch Satz in diesem Buch geht tief unter die Haut, und hat man diesem Mann einmal zugehört, wird er einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Masomis Buch ist eine Bombe.

Rezension von Eva Sander

Ein Kanake sieht rot

277 Seiten, € 13,90, Taschenbuch
Lektora, ISBN 978-3954610198

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